Das doppelte Krypto-Bewusstsein

 In Blog, Unkategorisiert

Kryptos und die Blockchain-Technologie sind aus der Finanzindustrie nicht mehr wegzudenken. Doch tut sich gerade eine Kluft auf zwischen den Anhängern von Bitcoin & Co und den Vertretern der Technologie. Und diese wird zunehmend größer.

So gibt es eine große Zahl von Krypto-Enthusiasten, die sich immer noch oder sogar immer mehr damit beschäftigen, welche der vielen Tausend Kryptowährungen, Coins oder Token, sich in Zukunft am besten entwickeln wird. Die sich Gedanken darum machen, wie sich Brücken bauen lassen zwischen den unterschiedlichen Systemen, wie das bestehende Ökosystem also weiterentwickelt wird. Diese nehmen die vorhandenen Kryptowährungen als gegeben hin und wollen verbessern, was noch im Argen liegt.

Kein Wunder, dass viele dieser Enthusiasten private Anleger sind, Krypto-Investoren der ersten oder auch zweiten Stunde. Dazu kommen die Plattformen, die an solchen Gedankenspielen und deren Umsetzung in realen Handel gutes Geld verdienen. Und keine Frage, diese Diskussionen sind notwendig, Verbesserungen angebracht und auch die Spekulation auf Kryptos nicht nur statthaft, sondern auch wichtig und hilfreich, um einen echten Markt mit echter Regulierung zu entwickeln.

Auf der anderen Seite stehen vor allem institutionelle Anbieter und Investoren. Sie sind wenig nostalgisch was die Entwicklung der Kryptowährungen als autonome Währungen angeht, können der anarchischen Romantik der unabhängigen Parallelwährungen wenig abgewinnen.

Für diese Gruppe sind Kryptos eine der vielen möglichen Anwendungen der Blockchain-Technologie – und bei weitem nicht die wichtigste. Sie arbeiten an Systemen und Geschäftsmodellen, die den Finanzmarkt revolutionieren sollen. Geringere Transaktionskosten, höhere Transaktionsgeschwindigkeit, Sicherheit und Transparenz durch dezentralen Aufbau: die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt.

Mit Bitcoin, Ether und anderen Kryptowährungen hat all das nur am Rande zu tun. Welcher Name auf den genutzten Verrechnungseinheiten steht, ist unerheblich. Wichtig ist nur, dass die dahinter liegende Technologie schnell und sicher funktioniert.

In diese Richtung drängen dabei neue Spieler genau wie die traditionellen Häuser. Jedem, der im Finanzbereich unterwegs ist, ist klar, dass kaum ein Weg an der neuen Technologie vorbeiführt. Während die einen stark aufs Tempo drücken ist anderen eine etwas langsamere Evolution lieber. Doch sie alle werden den Markt umkrempeln.

Dass sich die beiden Pole, die Krypto-Enthusiasten auf der einen und die Technologie-Vertreter auf der anderen Seite, wieder annähern, ist unwahrscheinlich. Vielmehr werden sich getrennte Ökosysteme entwickeln. Die Spekulation mit Mini-Kryptos wird dabei genauso möglich sein wie Investitionen in spannende, neue, große, marktverändernde Projekte. Für Anleger eine durchaus bereichernde Situation.

Hier geht es zur Kolumne.