Die Energiewende kommt – mit Atomkraft

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Auch wenn Deutschland den Ausstieg beschlossen hat: weltweit sind Atomkraftwerke schwer gefragt. Der darin CO2-neutral gewonnene Strom soll die Wirtschaft antreiben und gleichzeitig die Klimabilanz verbessern. Investoren können von diesem Trend profitieren.

Mehr als 50 Atomkraftwerke befinden sich nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA weltweit im Bau. Dazu kommen etwa von Rolls Royce entwickelte kleine, modulare Reaktoren, die dezentral eingesetzt werden sollen. Die Neuentwicklung der Reaktoren und ihrer Sicherheit gewinnt nach Jahren des Stillstands wieder an Fahrt, immer mehr Konzepte werden geprüft, Standorte gesucht und dann gebaut. Vor allem China geht hier mit hohem Tempo voran – die Franzosen mit viel Dampf hinterher.

Reichen wird das noch lange nicht, um den Stromhunger der Menschen zu decken. Denn es wird ja nicht nur der Verkehr auf Elektromobilität umgestellt. Auch die private Heizung wird immer mehr zum Stromfresser – und dann kommt noch der gesamte Bereich der Industrie dazu. Die Strom-Nachfrage steigt also rasant, die Atomwirtschaft kann liefern – und braucht dafür Uran.

Einen Rohstoff, der derzeit knapp ist, dessen Preis entsprechend gestiegen ist und bei dem die Rallye weitergehen wird. Nun scheint es nicht gerade vorteilhaft, sich Uran als Stoff liefern zu lassen und im Safe aufzubewahren. Der Weg des Investors führt über die Aktien von Uran-Produzenten. Die Aktie von Cameco etwa, dem weltweit größten Uranschürfer, hat bereits deutlich zugelegt.

Dabei spielt für Investoren die gesamte Wertschöpfungskette eine Rolle: Von der Suche nach Lagerstätten, ihrer Erschließung, der Produktion, dem Verfeinern, Anreichern, in Brennstäbe packen und verbrennen: auf jeder Stufe stehen spezialisierte Unternehmen bereit, die steigende Nachfrage zu bedienen. Da aber wie bei vielen Minen-Rohstoffen auch beim Uran das Angebot nur relativ langsam hochzufahren ist, besteht die derzeitige Knappheit wahrscheinlich noch eine ganze Weile. Für die Uranpreise bedeutet das einen klaren und anhaltenden Aufwärtstrend.

Doch was ist mit den Aktien? Die Börse hat einiges der Atomfantasie bereits vorweggenommen, die Kurse sind gut gelaufen. Trotzdem bestehen hier gute Chancen auf Fortsetzung. Nicht nur, weil die EU der Atomkraft auf drängenden Wunsch Frankreichs jetzt auch das Label als umweltfreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen erteilt. Und auch nicht nur, weil einige Staaten damit auf recht elegante Weise ihre Klimaziele erreichen können. Sondern vor allem, weil der Stromhunger der Welt noch viel schneller steigen wird, als das jetzt in den Prognosen enthalten ist.

In vielen Teilen der Welt ist Atomstrom deshalb keine Alternative zur Verbrennung fossiler Stoffe. Es ist eine schlichte Notwendigkeit, ein wichtiger Teil des Energiemix und unbedingt notwendig, um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Und ja, es dauert in Europa Jahre und Jahrzehnte, bis eine neue Atomanlage genehmigt und gebaut ist. Doch die meisten neuen Reaktoren werden derzeit in China hochgezogen. Dort vergeht nicht so viel Zeit, bis der Strom fließt. Und bis entsprechend die Nachfrage nach Uran noch weiter steigt.

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